Winfried Schröter referiert beim StudiumPlus-Unternehmerfrühstück
Glückliche Mitarbeiter bleiben der Firma treu
Das Thema, das beim Unternehmerfrühstück von StudiumPlus am Campus Biedenkopf im Fokus stand, lässt keinen Firmeninhaber, Geschäftsführer oder Personaler kalt: Der Berater, Trainer und Autor Winfried Schröter sprach darüber, wie man junge Fachkräfte gewinnen kann. Etwa 50 Gäste – aus Unternehmen, Schulen und IHK – waren gekommen, um sich am Campus auszutauschen und zu informieren. Dabei waren Vertreter von Firmen und Schulen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf und dem benachbarten Landkreis Siegen-Wittgenstein der Einladung von StudiumPlus gefolgt.
Eine kurze Vorstellungsrunde machte deutlich, dass viele der Unternehmen schon seit vielen Jahren Partnerunternehmen von StudiumPlus sind, andere Gäste kamen aus Interesse und um sich ein Bild vom dualen Studium zu machen. Und um den Vortrag zu hören, der im Zentrum des Treffens stand.
Verschiebung zum Arbeitnehmermarkt
Winfried Schröter machte deutlich, dass dem Fachkräftemangel nur begegnet werden kann, wenn man Mitarbeiter bindet, motiviert und schließlich auch neu gewinnt. „Schon jetzt fehlen in Deutschland zwei Millionen Arbeitskräfte, und es werden mehr!“, sagte er. Es gebe eine Verschiebung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt. Was also tun, damit die Mitarbeiter nicht zur Konkurrenz abwandern? „Ein Tischkicker und kostenloses Mineralwasser reichen nicht“, machte Schröter deutlich. Auch das Gehalt allein sei nicht das, was Menschen beim Arbeitgeber halte: „Wenn Sie kein attraktives Betriebsklima haben, wandern die Mitarbeiter ab.“
Wichtig sei es, die vorhandenen Mitarbeiter an sich zu binden, und zwar emotional, so Schröter, der zu den Top 100 Excellence-Speakern zählt: „Die Führungskräfte halten den Schlüssel in der Hand.“ Führung müsse so gestaltet sein, dass Konflikte gelöst werden, Wertschätzung vermittelt wird, Teamgefühl entsteht und Sicherheit erzeugt wird. Das sorge für zufriedene Teams, die neue Mitarbeiter gut aufnehmen und die auch für eine positive Außenwahrnehmung sorgen, was wiederum die Gewinnung neuer Arbeitskräfte erleichtere.
Auswirkungen von HOmeoffice
„Hochglanzbroschüren bringen nichts bei der Mitarbeitergewinnung“, sagte Schröter außerdem, „Sie müssen Nähe erzeugen, zeigen, wie es in der Firma wirklich läuft, wenn Sie bei Nachwuchskräften Interesse wecken wollen.“
Bei den Zuhörern stieß der Vortrag auf großes Interesse, wie die rege Diskussion bewies. So wurde beispielsweise diskutiert, welche Auswirkung die Arbeit im Home-Office auf das Unternehmen hat. „Kommunikation funktioniert über Begegnung“, machte Schröter deutlich, und empfahl, nicht unbedingt ständige, aber regelmäßige Anwesenheit der Mitarbeiter anzustreben. Das Thema Mitarbeitergewinnung wurde auch aus Sicht der Schulen diskutiert – so wünschten sich Schulleiter und Lehrer eine engere Zusammenarbeit mit Unternehmen, um berufliche Perspektiven greifbarer zu machen. Der Schulleiter der Beruflichen Schulen Biedenkopf, Holger Leinweber, berichtete beispielsweise von einem Projekt, bei dem Auszubildende Schüler direkt beraten haben. „Praktika in Unternehmen machen nur Sinn, wenn man sich auch wirklich um die Praktikanten kümmern kann, und zwar sollten das junge Teammitarbeiter tun“, sagte Schröter. Und zeigte sich abschließend von dem bei StudiumPlus verwirklichten Netzwerk aus Hochschule, Unternehmen und Schulen begeistert.