90 Firmen beim „Markt der Möglichkeiten“ am Campus Wetzlar

Hochschulinformationstage: Unternehmen im Dialog mit über 300 Schülern
Ich will keine Werbegeschenke, ich will möglichst viele Firmen kennenlernen“, sagte Sarah Hauch, Schülerin der Clemens-Brentano-Schule in Lollar. Damit war sie bei StudiumPlus an der richtigen Stelle, das im Rahmen der hessenweiten Hochschulinformationstage (HIT) einen „Markt der Möglichkeiten“ anbot. Auch wenn die etwa 90 teilnehmenden Unternehmen Give-aways wie Kugelschreiber und Gummibärchen zu bieten hatten, standen sie doch vor allem für informative Gespräche zur Verfügung. Bereits zum dritten Mal bot das duale Studienangebot dieses Format an, bei dem sich Schüler und Unternehmen begegnen können.
Für den Markt der Möglichkeiten brachte StudiumPlus Unternehmen aus dem Lahn-Dill-Kreis und angrenzenden Regionen am Campus Wetzlar mit etwa 300 Schülern zusammen. Die Anmeldezahlen steigen jährlich, denn für die Unternehmen ist der „Markt der Möglichkeiten“ eine Gelegenheit, sich zu präsentieren und potenzielle Nachwuchskräfte für sich zu interessieren. Auf der anderen Seite haben Schüler die Chance, Unternehmen kennenzulernen, erste Kontakte zu knüpfen und sich über die Besonderheiten des dualen Studiums zu informieren. Auch die Studiengangsleiter der dualen Bachelor-Studiengänge von StudiumPlus standen zum Gespräch bereit. StudiumPlus bietet die Bachelor-Studiengänge Bauingenieurwesen, Betriebswirtschaft, Ingenieurwesen Maschinenbau oder Elektrotechnik, Softwaretechnologie und Wirtschaftsingenieurwesen.
„Viele Studienangebote“
Und die Oberstufenschüler machten regen Gebrauch von dem Angebot. „Ich interessiere mich für den Studiengang Bauingenieurwesen und gehe gezielt zu den Firmen, bei denen ich diesen studieren könnte“, sagte Amron Sheeti von der Theodor-Heuss-Schule in Wetzlar. Den 17-jährige Luka zog sein generelles Interesse für Technik zu HIT. „Viele Unternehmen, die hier sind, kenne ich schon und kann jetzt Kontakt aufnehmen und mich näher über sie informieren“, sagte der Schüler der Wetzlarer Goetheschule.
„Ich bin erst einmal offen für alles und nutze die Gelegenheit, Gespräche an vielen Ständen zu führen“, berichtete die 17-jährige Sarah. „Es gibt wirklich viele Studiengänge, da ist so eine Veranstaltung eine gute Gelegenheit, sich zu orientieren.“ Jon-Robin, Dominic und Liam kamen allesamt von der Limes-Schule und wussten vorher nicht genau, was sie am Campus Wetzlar erwartet. Dass sie so viele Unternehmen kennenlernen können, fanden sie viel besser, als nur eine Vorlesung zu besuchen. So könne man direkt Fragen stellen und herausfinden, was die Firmen produzieren und wie die Praxisphasen verlaufen.

Gezielte Fragen an Unternehmen
Und auch die Unternehmen profitierten: Die B & O Bauprojekte GmbH hatte schon mehrere Studierende von StudiumPlus im Betrieb. „Wir sind sehr zufrieden mit ihnen“, sagte Ulrich Zimmermann von B& O, „sie sind sehr schnell im Unternehmen einsetzbar, weil sie im Studium schon so viel Praxiserfahrung sammeln.“ Zum Markt der Möglichkeiten kämen viele Schüler schon gut informiert und stellten dann sehr gezielte Fragen – zu den Perspektiven nach dem dualen Studium zum Beispiel.
Zum ersten Mal dabei war der Deutsche Fußball-Bund (DFB). „Wir bieten einen Studienplatz für Softwaretechnologie“, berichtete Monja Hege, die den Nachwuchs im Bereich IT und Digitales betreut – das sei ein Bereich, den viele nicht unbedingt mit dem DFB verbinden. Aktuell hat das Partnerunternehmen eine Studentin des Bachelor-Studiengangs Softwaretechnologie im ersten Semester, weitere sollen gerne folgen.
Auf Augenhöhe informieren
Bei HIT auf Nachwuchssuche war auch die Abus August Bremicker Söhne KG, die Sicherheitstechnik herstellt. „Abus ist eine bekannte Marke, aber viele wissen nicht, dass wir ganz in der Nähe, in Rehe im Westerwald angesiedelt sind“, sagte Personalreferentin Lucia Meyer. „Wir spüren den Fachkräftemangel, deshalb ist das hier eine gute Gelegenheit, uns zu präsentieren und mögliche Nachwuchskräfte für uns zu interessieren.“
Das sieht auch die Stadt Wetzlar so. An ihrem Stand kann Fulya Sahin die Schüler auf Augenhöhe informieren, denn sie hat selbst gerade ihr duales Studium im Studiengang Bauingenieurwesen abgeschlossen. „Ich kann diese Verbindung von Theorie und Praxis nur empfehlen“, berichtete sie, und vermittelte dies auch interessierten Schülern.

Studiengangsleiter stehen für fragen bereit
Was die Besonderheiten des dualen Studiums sind, wie man sich bewerben kann, ob man besonders gute Noten braucht und was eigentlich in den Praxisphasen passiert, das waren Fragen, die auch Prof. Dr. Michael Guckert, Studiengangsleiter der Bachelor-Studiengänge Betriebswirtschaft und Softwaretechnologie, beantwortete. Neben diesen allgemeinen Merkmalen von StudiumPlus standen die Studiengangsleiter auch zum jeweiligen Berufsfeld Rede und Antwort. „Viele der Schüler haben sich vorgenommen, Probleme der Zukunft zu lösen“, berichtete Prof. Dr. Sergej Kovalev, Studiengangsleiter für Ingenieurwesen, „sie wollten wissen, wie sie sich beispielsweise beim Thema Nachhaltigkeit einbringen könnten“.
„Wir wollen Unternehmen und Schüler zusammenbringen – das ist heute bestens gelungen“, betonte Prof. Dr. Jens Minnert, Leitender Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duales Hochschulstudium (ZDH). Es sei wichtig, junge Menschen umfassend über ihre Möglichkeiten zu informieren. Christian Schreier, Hauptgeschäftsführer des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD), in dem die über 1.000 Partnerunternehmen organisiert sind, freute sich über das große Interesse der Unternehmen an dem Format. Es sei ein wichtiger Baustein für die Vernetzung von Hochschule, Firmen und Schulen.
