Round Table mit Kooperationsschulen

Die Teilnehmenden am Round Table in der Stadthalle
Beim Round Table von StudiumPlus kamen Vertreter der Kooperationsschulen zusammen und konnten sich über aktuelle Probleme auf dem Bildungssektor austauschen.

Schulterschluss für die Bildung

„Die Vernetzung zwischen Schulen, Unternehmen und Hochschule sowie die zeitgemäße Vermittlung von Wissen an die Generationen Z und Alpha sowie aktuelle Probleme der deutschen Bildungslandschaft waren die Themen, zu denen sich Vertreter von Kooperationsschulen von StudiumPlus beim Round Table austauschten. Die sehr angeregte Diskussion zeigte, welch großen Stellenwert diese Themen in den Schulen haben.

Einmal im Jahr lädt StudiumPlus Lehrkräfte und Schulleitungen seiner aktuell 48 Kooperationsschulen zum Round Table ein. Es kamen Abgesandte von Schulen aus Gießen, Wetzlar, Grünberg, Kirchhain, Weilburg, Gladenbach, Dillenburg und Lauterbach in die Wetzlarer Stadthalle, um sich über Themen rund um Berufsorientierung und Wissensvermittlung auseinanderzusetzen.

„Wir brauchen den Schulterschluss mit den Schulen“, sagte der Leitende Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duales Hochschulstudium (ZDH), Prof. Dr. Jens Minnert. StudiumPlus habe entgegen dem Trend steigende Studierendenzahlen, „das geht nur, wenn man immer wieder neue Ideen entwickelt, und dafür brauchen wir auch Sie!“ „Die Unternehmen haben großes Interesse an der gesamten Bildungskette“, betonte auch Uwe Hainbach, der als Vorstandsvorsitzender des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD) im Namen der über 1.000 Partnerunternehmen von StudiumPlus sprach. „Daran, dass Bildung gelingt, sind viele beteiligt, unsere Zusammenarbeit ist ein Teil davon.“

„Ansprache muss sich wandeln“

Haryicye Ortac, die bei StudiumPlus für Qualitäts- und Ideenmanagement verantwortlich ist, machte in ihrem Vortrag deutlich, dass sich die Vermittlung von Wissen auch stets mit den jeweiligen Adressaten wandeln muss. StudiumPlus habe festgestellt, dass die Module für Schnittstellenkompetenzen, die fester Bestandteil aller dualen Studiengänge sind, von den Studierenden nicht mehr so gut angenommen werden wie früher. Daher habe man sich von einem Generationenforscher beraten lassen, um herauszufinden wo die Ursachen liegen.

Um die „Digital Natives“ der Generation Z, die zwischen 1995 und 2009 geboren ist, und die ab 2010 geborene, hypervernetzte Generation Alpha zu erreichen, müsse man einerseits die Lehrmethoden anpassen, beispielsweise durch maßgeschneiderte, interaktive Bildungsansätze, innovative Technologien wie KI oder gamifizierte Lernplattformen. Andererseits sei es wichtig, Medienkompetenz, kritisches Denken und die Fähigkeit, komplexe Herausforderungen bewältigen zu können, zu stärken. „Das Persönliche wird und muss dabei bei StudiumPlus im Zentrum bleiben“, betonte Minnert. Das gelte auch für die Angebote zur Berufsorientierung, wie PraktikumPlus, das Schulbotschafterprogramm, die Präsenz auf Messen und Schulen und weitere Unterstützungsangebote bei der Berufsorientierung.

Schlechtes Abschneiden bei PISA-Studie

Dass der gemeinsame Einsatz für die Bildung eine große Bedeutung hat, machte auch der Vortrag von Dr. Carsten Scherließ deutlich. Der ehemalige Schulleiter der Wetzlarer Goetheschule und Vizepräsident der Hessischen Lehrkräfteakademie sprach über das schlechte Abschneiden Deutschlands bei der PISA-Studie und die Tatsache, dass viele Kinder am Ende der Grundschule im Lesen, Zuhören, Orthographie und Mathematik nicht einmal den Mindeststandard erreichen. Ursachen sah er sowohl in den langen Schulschließungen während der Pandemie als auch in der steigenden Heterogenität der Schülerschaft. Dagegen angehen könne man aber nicht nur mit einem stärkeren Fokus auf die Basiskompetenzen, auch kreative und kommunikative Fähigkeiten müssten gestärkt werden.

Im Anschluss an den Vortrag nutzen die Vertreter der Kooperationsschulen die Gelegenheit, sich intensiv mit den Referenten, dem StudiumPlus-Team und untereinander über die Ursachen der Probleme und mögliche Wege ihnen zu begegnen auszutauschen. Dabei wurde unter anderem deutlich, dass die Anleitung zum kritischen Denken ebenso wichtig ist wie die Frage, wo Digitalisierung in der Schule sinnvoll ist und wo nicht.