Mitgliederversammlung des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien

StudiumPlus soll führend in Hessen bleiben
Mit einem spannenden Vortrag zum verantwortungsvollen Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) begann die Mitgliederversammlung des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien-StudiumPlus e.V. (CCD) in der Wetzlarer Stadthalle. Hintergrund dieses – für Studierende und die Partnerunternehmen kostenfreien – Schmankerls war die im Februar in Kraft getretene KI-Verordnung. Mit dieser schreibt die EU erstmals einen „Führerschein“ vor – mit verpflichtenden Schulungen für alle Unternehmen und ihre Beschäftigten, die mit KI arbeiten. Mit diesen Anforderungen lässt StudiumPlus seine Partnerunternehmen nicht allein. Deshalb war dieser Teil der Mitgliederversammlung zugleich der Auftakt eines neuen Schulungsangebots, das sich sowohl an die Studierenden von StudiumPlus als auch an die Partnerunternehmen richtet.
Über 1.000 Partnerunternehmen sind im CCD organisiert und finanzieren das „Plus“ des dualen Studienkonzepts der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und des CCD. „Hochschule, Partnerunternehmen und der IHK-Verbund Mittelhessen unter Federführung der IHK Lahn-Dill sind die drei starken Partner von StudiumPlus“, betonte Hauptgeschäftsführer Christian Schreier bei der Begrüßung der Mitglieder.
Mitgliederzahlen Stabil
„Die Mitgliederzahl des CCD ist trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage leicht gestiegen“, freute sich der Vorstandsvorsitzende Uwe Hainbach. Bei StudiumPlus stehe stets im Vordergrund, Studierende auf aktuelle und künftige Aufgaben in den Unternehmen optimal vorzubereiten. Um dieser Aufgabe auch nach 25 Jahren bestmöglich gerecht zu werden, befänden sich ZDH und CCD in einem fortgesetzten Strategieprozess, über den Hainbach, Vorstandsmitglied Prof. Dr. Markus Pfuhl und der Leitende Direktor des Wissenschaftlichen Zentrums Duales Hochschulstudium (ZDH) Prof. Dr. Jens Minnert berichteten.
Die Qualität von StudiumPlus auf höchstem Niveau zu sichern und weiterhin der führende Anbieter dualer Studiengänge in Hessen zu bleiben, sei das erste Ziel. „Wir wollen Indikatoren entwickeln, die unsere Qualität messbar und somit transparent machen. Wir werden uns jährlich daran messen lassen“, so Hainbach. Die neue KI-Schulung ist ein weiterer Baustein, mit dem sowohl die Studierenden als auch die Unternehmen zukunftsfähig gemacht werden. „Es ist wichtig, dass jeder Studierende die Werkzeuge zum Umgang mit KI an die Hand bekommt, und das gilt auch für die Partnerunternehmen“, sagte Minnert. Die Folgen der KI für unseren Alltag seien mit den Folgen der Erfindung des Automobils zu vergleichen, erklärte der ZDH-Direktor Prof. Dr. Michael Guckert in seinem Vortrag über Chancen und Risiken. Mit der im Februar in Kraft getretenen KI-Verordnung schreibe die EU erstmals einen „Führerschein“ vor: verpflichtende Schulungen für alle Unternehmen und ihre Mitarbeitenden, die mit KI arbeiten. StudiumPlus reagiert auf die neue Vorschrift mit einem von Guckert konzipierten, zertifikatsbasierten Webinar, das alle Studierenden verbindlich durchlaufen und das auch den Partnerunternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
„nEUE sTUDIENGÄNGE AM bEDARF DER wIRTSCHAFT“
„Wir bieten Ihnen mit diesem Angebot, das den Wissenstransfer aus den Hochschulen in die Unternehmen ermöglicht, einen Vorsprung“, wandte sich Guckert an die Mitglieder, „denn wir alle müssen im Umgang mit KI aufgeklärte und informierte Entscheidungen fällen.“
Hainbach konnte auf weitere positive Entwicklungen verweisen, beispielsweise am Campus Bad Vilbel mit inzwischen 200 Studierenden und neuen, größeren Räumlichkeiten sowie auf den Campus-Neubau in Frankenberg.
Minnert freute sich über Studierendenzahlen, die trotz vielfältiger Krisen stabil bleiben. StudiumPlus entwickele kontinuierlich neue Studiengänge, die eng am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet seien. So starte angesichts des Fachkräftebedarfs in den kommunalen Bauabteilungen zum Wintersemester 2026/27 der duale Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt „Kommunales Bauen“ am Campus Limburg. Ein weiterer Bachelor-Studiengang „Steuerberatung“ sei für das kommende Jahr geplant.
wAHLEN UND vERABSCHIEDUNGEN
THM-Vizepräsident Prof. Dr. Jochen Frey gab den Unternehmensvertretern einen kurzen Überblick der Entwicklungen an der THM und berichtete über die laufenden Verhandlungen zum hessischen Hochschulpakt, bei dem er angesichts gravierender Kürzungen Verbesserungsbedarf sehe. Frey hatte aber auch positive Nachrichten wie das gute Abschneiden der THM beim CHE-Hochschulranking und einen großen Sprung nach vorn beim Ranking der Gründungsförderungen an Hochschulen.
Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung standen auch Wahlen und Verabschiedungen. Prof. Dr. Markus Pfuhl, Generalbevollmächtigter der Viessmann Generations Group GmbH & Co. KG, wurde erneut für vier Jahre in den Vorstand gewählt. Neu als Unternehmensvertreterinnen ins StudiumPlus-Kuratorium gewählt wurden Nicole Mandrisch und Viviana Moro. Mandrisch ist Leiterin der Abteilung Ausbildung und Nachwuchsprogramme bei der Continental Automotive Technologies GmbH. Moro ist Program Manager Duales Studium bei der Viessmann Shared Services GmbH. Ins Kuratorium wiedergewählt wurden Dr. Holger Barthel, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der MOBA Mobile Automation AG und Dr. Thomas Volz, Geschäftsführer der Bosch Thermotechnik GmbH Wetzlar.
eHRUNG DES BESTEN aBSOLVENTEN
Zum Abschlussprüfer gewählt wurde die Kanzlei Dr. Stehmann & Partner, zu Rechnungsprüfern Michael Koch, Geschäftsführer der HH-Verwaltung GmbH & Co. KG und Aufsichtsrat der Volksbank Mittelhessen und Götz Konrad, Bürgermeister der Gemeinde Eschenburg.
Verabschiedet wurden die Kuratoriumsmitglieder Thorsten Schiffner, Prof. Dr. Rainer Thüringer und Philipp Wohlfarth sowie Wirtschaftsprüfer Klaus Müller und Kassenprüfer Sebastian Roos. Schreier und Hainbach dankten allen und würdigten das außerordentliche Engagement, das sie zusätzlich zu ihren beruflichen Belastungen erbracht hätten.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurde zudem mit Leon Sang der beste Absolvent des Studiengangs Ingenieurwesen Maschinenbau am Campus Wetzlar in diesem Jahr ausgezeichnet. Er erreichte eine Abschlussnote von 1,0, sein Partnerunternehmen ist die Hassia Verpackungsmaschinen GmbH.
