Gemeinsam Zukunft im Unternehmen gestalten

Zwei junge Menschen stehen vor einer Maschine.

Erst eine Ausbildung, dann das duale Studium – das ist ein Weg, den etwa die Hälfte der Studierenden von StudiumPlus geht. So auch Vera Wiedenhöft, die am StudiumPlus-Campus in Limburg Maschinenbau studiert. Ihr Partnerunternehmen ist die Harmonic Drive SE, Tochterunternehmen der Harmonic Drive Systems Inc., Japan, die hochpräzise Antriebstechnik herstellt und Produktions- und Entwicklungsstandorte in Deutschland, Japan und Amerika sowie Tochtergesellschaften in Europa und Asien hat. Am europäischen Hauptsitz in Limburg arbeiten derzeit rund 450 Mitarbeitende. Vera Wiedenhöft kannte das Unternehmen schon vor Studienbeginn gut, denn sie hat dort eine Ausbildung zur Industriemechanikerin absolviert.

„Ich habe in der 9. Klasse ein Praktikum bei Harmonic Drive SE gemacht“, erzählt die 21-Jährige. Das habe ihr so gut gefallen, dass sie sich für einen Ausbildungsplatz bewarb. „Ich habe mir damals gar keine Gedanken über ein Studium gemacht“, erinnert sie sich, „dass es so etwas wie ein duales, praxisnahes Studium gibt, wusste ich gar nicht.“ Doch dann erfuhr sie, dass das Unternehmen bereits seit 2012 regelmäßig dual Studierende mit StudiumPlus zusammen qualifiziert. Neben der Ausbildung machte sie ihr Fachabitur und war anschließend ein Jahr als Facharbeiterin tätig – danach startete sie mit dem dualen Studium.

„Vorzugsweise bieten wir dieses Studium unseren ehemaligen Azubis an. Diese kennen wir bis dahin sehr gut und begleiten sie weiter in ihrer Entwicklung, versuchen ihre Stärken weiter auszubauen, so dass sie gut für die kommenden Herausforderungen vorbereitet sind“, sagt Tanja Weimer, die die Studentin im Unternehmen betreut. „Selbstverständlich versuchen wir auch, die passende Einsatzmöglichkeit für die Zukunft gemeinsam zu finden.“

Für das Unternehmen biete StudiumPlus mit seinem Standort in Limburg den Vorteil einer regionalen und praxisnahen Ausbildung. „Bei der Harmonic Drive SE vergeben wir für die Praxisphasen nur Aufgabenstellungen, die sowohl für die Studierenden als auch für unser Unternehmen von Bedeutung sind und nach Fertigstellung umgesetzt werden“, so Weimer.

„Ein klassisches Studium wäre für mich nicht in Frage gekommen, aber das Modell, bei dem man abwechselnd Theorie- und Praxisphasen hat, finde ich gut“, sagt Wiedenhöft, die aktuell im zweiten Semester ist. Das sei gut zu bewältigen, denn wenn die Theoriephase vorbei sei, könne man sich voll auf die Praxisprojekte konzentrieren und müsse nicht nebenher noch Theorie lernen. „Und es ist auch hilfreich, wenn man schon eine Ausbildung hat, das hilft in den Praxisphasen“, sagt die Studentin. Keine Ausbildung zu haben, sei aber auch kein Hindernis, „von Kommilitonen weiß ich, dass sie in ihren Unternehmen sehr gut eingewiesen werden.“

In ihren Praxisprojekten hat sich Vera Wiedenhöft bisher mit der Verbesserung von Montagevorrichtungen befasst. Nach dem Studium sieht sie sich in der Fertigungstechnik. „Wir bilden gezielt mit Blick auf eine mögliche spätere Position im Unternehmen aus“, betont Tanja Weimer, „wir haben das grundsätzliche Ziel, unsere dual Studierenden langfristig an unser Unternehmen zu binden, um wichtige Positionen im Haus fachspezifisch für die Zukunft zu besetzen.“ Die Zusammenarbeit mit den Betreuern von Hochschulseite laufe sehr gut. Vera Wiedenhöft sei bereits die siebte Studierende, die den Bachelor mit dem Partnerunternehmen Harmonic Drive SE macht, „und wir sind stolz darauf, dass sich zwei von den sechs Bachelor-Absolventen aktuell im Master-Studium befinden.“

„Das ist ein sehr gutes Beispiel für die Möglichkeit, nach einer Ausbildung noch zu studieren und dabei im Unternehmen zu bleiben“, sagt Prof. Dr. Fabian Tjon, Leiter des Campus in Limburg. „Etwa die Hälfte unserer Studierenden hat vor dem Studium eine Ausbildung gemacht.“  Tjon weist auch auf die Möglichkeit hin, ohne Abitur nach einer Ausbildung ein Studium aufzunehmen – wer einen mittleren Schulabschluss sowie einen qualifizierten Abschluss einer mindestens dreijährigen anerkannten Berufsausbildung mit der Note 2,5 oder besser hat, darf in Hessen studieren.

Harmonic Drive SE bietet weltweit hochspezialisierte und intelligente Antriebslösungen und mechatronische Systeme für wichtige Schlüsselbranchen, darunter Robotik, Handling und Automation, allgemeiner Maschinenbau, Medizintechnik, Sonderumgebungen sowie Luft- und Raumfahrt an. Das Unternehmen ist eines von über 1.000 Partnerunternehmen von StudiumPlus, dem dualen Studienprogramm der Technischen Hochschule Mittelhessen und des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien. Das Programm umfasst ein vollwertiges Bachelor- oder Master-Studium, kombiniert mit intensiver Praxiserfahrung. StudiumPlus ist der größte Anbieter dualer Studiengänge in Hessen, hat neben dem Hauptsitz in Wetzlar sechs Außenstellen und hat aktuell insgesamt über 1.800 Studierende. Nähere Informationen gibt es unter www.studiumplus.de.