CCD-Vorstand Uwe Hainbach spricht mit Studierenden über ethische Maßstäbe

Eine Gruppe von Menschen sitzt in einem Raum auf Stühlen.
Der CCD-Vorstandsvorsitzende Uwe Hainbach (m.) stand den Studierenden Rede und Antwort über seine ethischen Wertmaßstäbe. Über 220 angehende Bachelor hatten die Gelegenheit, dem ehemaligen IHK Präsidenten Fragen zu stellen. Der Leitende ZDH-Direktor Jens Minnert (r.) begrüßte, Steffen Gross (l.) moderierte das Gespräch.

„Eigene Fehler einräumen können“

„Klare ethische Maßstäbe sind wichtig, daher müssen Unternehmen moralische Verantwortung übernehmen“, betonte Uwe Hainbach – ehemaliger Präsident der IHK Lahn-Dill und heutiger Vorstandsvorsitzender des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien, StudiumPlus e.V. (CCD) – im Gespräch mit dual Studierenden. Vor 220 Studienanfängern stand Hainbach zu den Werten Rede und Antwort, die ihn ganz persönlich im Leben antreiben. 60 von ihnen nahmen vor Ort in Wetzlar teil, 160 waren dem Gespräch digital zugeschaltet.

Basis seiner Wertmaßstäbe sei sein christlicher Glaube, so Hainbach. Die feste Überzeugung, dass jeder Mensch auf seiner Art wertvoll sei, habe ihn in den über 30 Jahren in der Geschäftsleitung, davon 28 als Geschäftsführender Gesellschafter, bei der Christmann & Pfeifer GmbH & Co. KG in Breidenbach stets geleitet. Respektvoller Umgang miteinander und eine Arbeitsatmosphäre, in der auch gelacht werde, seien für ihn unerlässlich. Für den Austausch untereinander habe er bewusst Begegnungsflächen für die Beschäftigten geschaffen, „denn die Gespräche an der Kaffeemaschine – auch über Privates – sind unerlässlich für das Teamgefühl“, so der 72-Jährige. Die Unternehmen der C+P Gruppe mit insgesamt ca. 1.000 Beschäftigen gliedern sich in die Sparten Bauen und Einrichten. Hainbach verantwortete die Sparte Einrichten.

„Der Markt wird es richten“

Offene und ehrliche Kommunikation sind Schlüsselbegriffe für Hainbach: Einerseits müssten die Führungskräfte ehrlich mit den Beschäftigten sprechen. Dies habe er andererseits auch von der Belegschaft verlangt, besonders, wenn einmal etwas schiefgegangen sei: „Fehler sind nicht das Problem, sondern der Versuch, diese zu vertuschen.“ Eine fehlerfreie Arbeitsumgebung sei utopisch, daher solle man diese offen ansprechen und gemeinsam eine Lösung finden. Auch ihm sei es immer wichtig gewesen, seine eigenen Fehler einräumen zu können.

Die Position an der Unternehmensspitze bezeichnete der 72-Jährige zwar einerseits auch als einsam, gerade, wenn es um schwierige Entscheidungen wie Entlassungen gehe. Er habe aber immer Wert auf sein Korrektiv gelegt: „Meine wichtigste Ratgeberin war und ist meine Frau, mit der ich seit über 50 Jahren verheiratet bin. Zudem konnte ich mich auf den engen Kreis meiner Fachkräfte stets verlassen in Bezug darauf, dass sie mir die Wahrheit sagen.“ Zudem hätten die 22 Gesellschafter der C+P Unternehmensgruppe bereits 1985 einen externen Aufsichtsrat eingerichtet, der die Geschäftsführung beruft, überwacht und berät. Dessen Rat habe er ebenfalls sehr geschätzt.

Er habe stets versucht, einen kooperativen Führungsstil zu leben und Ergebnisse gemeinsam im Team zu erarbeiten. Auf die Frage eines Studenten, wie Hainbach die Zukunft von autoritären Führungspersonen vor dem Hintergrund des sich zuspitzenden Fachkräftemangels beurteile, fand er klare Worte: „Der Markt wird es richten, denn diesen Führungskräften laufen über kurz oder lang die Menschen davon.“