Huelva / Spanien (2022)
Einleitung
Sonne, Strand und dem kalten Winter in Deutschland entfliehen. Das waren nur ein paar der Dinge, die wir uns von unserem Auslandssemester erhofft hatten. Und wo trifft man diese Bedingungen an, wenn nicht in Südspanien? So kam es, dass wir beide als Erstwunsch für unser Auslandssemester Huelva in Andalusien geäußert haben. Doch wer sind wir überhaupt?
Wir, Carolin und Tim, haben 2017 gemeinsam unsere Ausbildung bei Viessmann zum Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandel begonnen. 2020 haben wir uns beide für das duale Studium BWL Logistikmanagement entschieden. Seitdem sind wir nicht nur Kollegen und Kommilitonen, sondern auch sehr gute Freunde geworden. In der Entscheidung, gemeinsam ins Ausland zu gehen, haben wir nur Vorteile gesehen, wie zum Beispiel die vereinfachte Suche nach einer Wohnung oder die gemeinsame Anreise & Abreise.
Vorbereitung
In Vorbereitung auf ein Erasmus Semester stehen verschiedene Dinge an. Da sind zum einen die Dokumente, die man für die THM, für die Erasmus-Förderung der EU und für die Partneruniversität im Ausland ausfüllen muss, sowie die Schulung für interkulturelle Kompetenz. Außerdem entschieden wir uns dazu, unsere Spanischkenntnisse noch einmal aufzufrischen und haben uns daher bei Babbel angemeldet. Obwohl die meisten Erasmus-Studenten sich erst vor Ort eine Wohngelegenheit suchen, war es uns sehr wichtig, vor Ankunft bereits eine feste Wohnung zu haben. Uns wurde die Organisation Housing Huelva empfohlen, über die wir sehr unkompliziert eine schöne und vor allem günstige Zweizimmerwohnung finden konnten, mit der wir im Großen und Ganzen sehr zufrieden sein konnten. Besonders das Verhältnis zu unseren Vermietern war sehr freundschaftlich. Der Empfang am ersten Tag in der Wohnung hat uns direkt gezeigt, wie herzlich die Spanier doch sind.
Semesterstart und Kurse
Der Start ins Semester verlief sehr entspannt. Anders als bei uns in Deutschland, wo die Kurse ab Tag 1 im Semester voll starten, ging es an der Uni Huelva erst nach 2 Wochen richtig los. Bis dahin konnte man die Kurse unverbindlich besuchen und schauen, was am besten passt. Trotzdem sind wir weitestgehend bei den Kursen geblieben, die wir vorab in Deutschland schon ausgewählt haben. Die Endnote in Spanien setzt sich aus vielen verschiedenen Leistungen zusammen, die man über das Semester erbringen muss. Dazu zählen beispielsweise Präsentationen, Hausarbeiten, Mitarbeit während der Vorlesung, die schlichte Präsenz und zuletzt die Klausur am Ende. Besonders gut hat uns der Spanischkurs gefallen, in dem der Fokus ganz klar auf dem Sprechen und der Kommunikation im Alltag lag.
Freizeit
Unsere Freizeitbeschäftigungen haben sich zu Anfang des Auslandssemesters aufgrund des immer noch sehr sommerlichen Wetters zum größten Teil auf den Strand beschränkt. Wir erinnern uns noch sehr genau an das Gefühl, als wir zum ersten Mal den Anblick des wunderschönen Sandstrandes in Punta Umbria genießen durften. Das war ein absoluter Schlüsselmoment für uns, in dem wir merkten, welche Ehre wir doch haben, diese Chance bekommen zu haben. Außerdem war eigentlich jeden Tag eine Gelegenheit geboten, mit anderen Erasmus-Studenten auszugehen, da reichlich Partys und Veranstaltungen angeboten wurden. Weiterhin hat Tim sich in einem Chor angemeldet, in dem er super herzliche Menschen kennengelernt hat und sein Spanisch deutlich verbessern konnte. Noch heute steht er in engem Kontakt mit einigen der Chormitglieder, auch wenn diese fast alle älter als 50 Jahre waren. Zusammen haben wir auch einige Städte in Spanien bereist, darunter Malaga, Sevilla, Granada, Cordoba, Barcelona, Valencia und Ronda. Gereist sind wir meistens mit dem Bus oder mit BlaBlaCar. Wir sind außerdem zu richtigen Schachprofis geworden 😉
Außerdem möchten wir an dieser Stelle noch einmal die unglaubliche Offenheit und Herzlichkeit der Spanier hervorheben. Egal in welcher Situation im Alltag man sich gerade befand, es gab immer die Möglichkeit Small-Talk oder kleine nette Gesten auszutauschen. In Huelva ist uns bewusst geworden, dass in Spanien der Fokus eindeutig auf der Geselligkeit und auf dem zwischenmenschlichen Kontakt liegt und das eigentliche Leben sich nicht zuhause, sondern auf der Straße, im Restaurant und bei Feierlichkeiten abspielt.
Fazit
Do it! Natürlich ist die Entscheidung ins Ausland zu gehen mit Zweifeln und Fragen verbunden. Finde ich Freunde, werde ich die Vorlesungen auf einer anderen Sprache verstehen, werde ich Heimweh haben? Und einige dieser Zweifel sind auch berechtigt, denn nicht jeder Tag ist ein Highlight. Es gibt Tage, an denen man die Heimat vermisst und gerne nach Hause fliegen würde. Doch wir können ganz deutlich behaupten, dass diese Tage die absolute Minderheit sind und von unglaublich aufregenden Erlebnissen überdeckt werden. Durch das Verlassen der Komfortzone wächst man persönlich unheimlich. Wir sind sehr dankbar für jede Bekanntschaft, die wir gemacht haben und die spannende Zeit, die wir in Huelva hatten. Eine Zeit, die wir wohl beide unser ganzes Leben nicht vergessen werden.