Vilnius / Litauen (2021)

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Blick auf die Stadt vom Turm aus.
Aussicht vom Gedeminas Tower

Lena Stier, Ingenieurwesen Elektrotechnik, 5. Semester, Vilnius Gediminas Technical University , Vilnius

Vorbereitung

Als feststand, dass ich mich für ein Auslandssemester bewerben möchte, stellte sich zunächst die Frage: In welches Land?
Ich hatte keinen genauen Wunsch, in welchem Land ich gerne die 5 Monate verbringen würde. Nach einem Gespräch mit der Koordinatorin von Studium Plus stellte sich die Universität in Vilnius, in Litauen, als eine gute Wahl heraus.

Nachdem diese Entscheidung getroffen wurde, begann das Ausfüllen einer Reihe von Dokumenten, was jedoch keinerlei Problem darstellte, da sowohl die THM als auch die Gasthochschule schnell die benötigten Dokumente unterschrieb und zurücksendete.

Außerdem gab es von der Gasthochschule das Angebot sich einen Mentor zuweisen zulassen, der einem vorab bei fast allen Fragen weiterhelfen konnte. Auch eine Facebook- und eine WhatsApp-Gruppe, die jeweils aus weiteren Studenten und Mentoren bestanden, halfen bereits vor der Ankunft im Gastland bestehende Fragen zu klären und so konnte ich gut vorbereitet Ende August nach Vilnius reisen.

Unterkunft

Um von Beginn an andere Studenten möglichst einfach kennenzulernen, habe ich mich im Studentenwohnheim beworben und wurde dort auch angenommen. Dort bewohnte ich ein 2er-Zimmer mit meiner Mitbewohnerin. Wir hatten das Bad und die Küche für uns, was bei der Küche ein Einzelfall war, da man sich diese normalerweise mit dem Nachbarzimmer teilt.

Die Zimmer haben eine Grundausstattung, die aus jeweils einem Bett und einem Schreibtisch pro Bewohner, einem Kleiderschrank und mit etwas Glück aus jeweils einem Nachttisch besteht.

Mit 150€ Miete pro Monat bezahlt man ungefähr die Hälfte, wenn nicht sogar ein Drittel des Geldes, im Vergleich zu anderen Unterkünften in Vilnius.

Studium

Das Studium an der Gasthochschule unterscheidet sich etwas von dem Studium an der THM. Während des Semesters gab es Zwischenprüfungen, Präsentationen, Berichte und Hausaufgaben, die zu der Endnote beitrugen. Das machte das Semester etwas stressiger im Vergleich zu den Semestern in Deutschland, da man viele Abgabefristen hatte. Allerdings fand ich es gut, dass die Endklausur nicht 100% der Note ausmachte, da man vorher schon teile seiner Note gesammelt hat. So war die Arbeit, die man sich machen musste, gut über das Semester verteilt und bündelte sich nicht nur am Ende bei den Endklausuren.

Um genug Credit Points zu sammeln, habe ich 7 Kurse belegt, was von der Menge an Arbeit gesehen gut zu schaffen war.

Die Kurse, die ich besucht habe, bestanden hauptsächlich aus internationalen Studenten, ich hatte also wenig Kontakt zu „Einheimischen“, sondern eher zu Studenten aus allen möglichen anderen Ländern.

Alltag und Freizeit

Neben dem Studieren hatten wir genug Freizeit, um zum Beispiel zusammen mit anderen Studenten die Stadt zu erkunden, Essen zu gehen und viel zu reisen.

Vilnius ist eine sehr grüne Stadt mit einer schönen Altstadt, in der es viel zu sehen gibt, wie zum Beispiel der Stadtteil Užupis, der von viel
Street-Art geprägt ist. Auch außerhalb der Altstadt gibt es viel zu sehen, wie beispielsweise die „3 Crosses“ oder auch den Gedemino Tower,
von dem man eine schöne Aussicht über die Stadt hat.

Dadurch, dass ich die Möglichkeit hatte in Vilnius so günstig zu wohnen, konnte ich viel reisen, sowohl in Litauen als auch ins Ausland.
Dabei bereiste ich zusammen mit anderen Studenten mehrere Städte in Litauen, Estland, Lettland, Norwegen, Schweden, Finnland und Polen. Das wohl größte Highlight für mich war die Reise über Weihnachten ins finnische Lappland.

Fazit

Die positiven Erfahrungen überwiegen die wenigen negativen Erfahrungen bei weitem, deswegen empfehle ich jedem ein Auslandssemester zu machen.

Zu den besten Erfahrungen während meines Auslandssemesters gehören definitiv alle unternommenen Reisen und die vielen neuen Freundschaften mit internationalen Studenten, die hoffentlich auch über das Auslandssemester hinaus bestehen bleiben.

Eine negative Erfahrung ist, dass ab einem gewissen Alter wenige Einheimische Englisch sprechen, dazu gehören auch Angestellte der Bücherei oder auch Türsteher der Universität, was die Kommunikation, gerade an einer Uni mit sehr vielen internationalen Studenten,
unnötig erschwert.

Ein Hundeschlitten zieht eine Person durch den Schnee.