Utrecht / Niederlande (2021)

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Landschaft mit blauem Himmel, grünen Feldern und dem Meer.

Anna-Lina Müller, Betriebswirtschaft Mittelstandsmanagement, 5. Semester, Hogeschool Utrecht

Vorbereitung

Bereits zu Beginn meines Studiums stand ein Auslandssemester klar auf meiner Wunschliste. Durch die inhaltlichen Wahlfreiheiten, die StudiumPlus allen Studierenden im fünften Semester bietet, eignet sich der Zeitraum perfekt dafür.

Um es kurz vorwegzunehmen: Ich würde mich jederzeit wieder dafür entscheiden.

Die Erasmus-Partnerschaft mit der Hogeschool Utrecht kam im Jahr 2021 zum ersten Mal zu Stande. Die Entscheidung, dass dies meine zukünftige Gasthochschule werden sollte, traf ich nach ein wenig Recherche recht spontan und nach Bauchgefühl. Durch den organisatorischen Rahmen, den das Erasmus-Programm bietet, gestaltete sich die Organisation und Finanzierung recht unkompliziert. Das International Office (insbesondere Frau Fritzsch) war dabei eine große Hilfe. Die Infoveranstaltungen der THM waren auch immer sehr hilfreich. Die Kommunikation mit der Gasthochschule war recht unkompliziert. An der Hogeschool Utrecht wählt man als Exchange Student eine Art Modulpaket, was die Wahl einerseits sehr einfach macht, man andererseits aber auch etwas eingeschränkt ist. Ich habe glücklicherweise ein passendes Programm für mich gefunden und war damit rückblickend sehr zufrieden.

Unterkunft

Die Pandemie war zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht vorüber. Umso euphorischer war ich, als ich mich schließlich tatsächlich auf die Suche nach einer Unterkunft vor Ort begeben konnte. Mit viel Glück bekam ich sehr schnell ein Zimmer im modernen Johanna-Wohnheim direkt am Campus. Das war eine große Erleichterung, denn der Wohnungsmarkt in Utrecht ist wie in allen anderen großen, niederländischen Städten sehr umkämpft. Es gibt drei unterschiedliche Wohnheime, in denen Zimmer für Shortterm-Studierende vorgesehen sind. Da die Anzahl limitiert ist, sollte man definitiv pünktlich (!) zur Freischaltung der Reservierungen am Laptop sitzen. Ich würde das Wohnen im Wohnheim gerade im Hinblick auf die Pandemie definitiv empfehlen. Man lernt sehr schnell viele Menschen kennen und verliert so auch in Lockdown-Zeiten nie den Anschluss. Ich hatte zudem wirklich viel Glück mit meinen Mitbewohnerinnen, die internationale 5-er WG hat sich nach und nach zu einem echten Zuhause entwickelt.

Eine Gruppe von Menschen posiert vor einem Gebäude für ein Foto.

Studium

Die Gasthochschule war ein Komplex aus mehreren modernen Gebäuden, die alle im sogenannten “Science Park”, einige Minuten außerhalb der Innenstadt, angesiedelt sind. Die Vorlesungen fanden zunächst alle face-2-face statt, was eine willkommene Abwechslung zum Unialltag an der THM war. Auch die niederländische Art des Lernens und Arbeitens war in einigen Punkten neu und ungewohnt. Fast alle Module bestanden aus Gruppenprojekten, die über den Zeitraum des Kurses eigenständig erarbeitet werden mussten. Die Prüfungsleistung bestand in der Regel in einer Hausarbeit mit mündlicher Verteidigung oder einem Portfolio. Es hat etwas Zeit und Nerven gekostet, sich an die intensive Gruppenarbeit mit anderen Internationals zu gewöhnen. Rückblickend habe ich dadurch enorm viel über Kommunikation und Teamarbeit gelernt – ganz nebenbei auch noch mein Englisch verbessert.

Alltag und Freizeit

Zwischen den stressigen Uni-Phasen stand regelmäßig das Erkunden von Utrecht und dem Rest der Niederlande auf dem Plan. Utrecht allein ist definitiv schon einen Besuch wert. Die Stadt ist sehr jung, international und dank der typisch niederländischen Kanäle und Architektur wunderschön. Nicht umsonst gilt Utrecht als “Geheimtipp” im Vergleich zum nur 40 Minuten entfernten Touristen-Hotspot Amsterdam. Auch Amsterdam, insbesondere die Vielzahl an Museen und anderen Kulturangeboten, ist natürlich sehenswert. Ebenfalls schnell zu erreichen ist Den Haag, die Regierungshauptstadt der Niederlande, und der nahe gelegene Strand Scheveningen. Weitere Ausflüge gingen nach Rotterdam, Gouda oder Leiden. Dank der Zuganbindungen und kurzen Entfernungen kommt man in den Niederlanden schnell von A nach B.

Das Fortbewegungsmittel Nummer eins innerhalb Utrechts – ob jung oder alt – ist das Fahrrad. Nach ein paar Wochen hat sich nichts natürlicher angefühlt, als alle Erledigungen mit meinem Leihfahrrad zu machen. Zudem macht es Spaß und entspannt. Ich glaube sogar, dass das Fahrradfahren ein Grund dafür ist, warum Niederländer*innen in der Regel sehr gut gelaunte Zeitgenossen sind.

Eine Gruppe Menschen sitzt am Strand und genießt das Meer.

Fazit

Trotz der immer wiederkehrenden Einschränkungen durch die Pandemie war mein Auslandssemester eine unglaublich aufregende und bereichernde Zeit. Es sind vor allem die Menschen um dich herum, die die Zeit letztendlich unvergesslich machen. Solch eine Erfahrung zu teilen, verbindet ungemein. Meine Mitbewohnerinnen sind zu einer kleinen Familie geworden und ich habe zahlreiche Freundschaften mit Menschen über den gesamten Globus hinweg geschlossen. Ich bin sehr dankbar für die Ermutigung und Unterstützung, die ich über die gesamte Zeit hinweg von Viessmann als mein Partnerunternehmen sowie StudiumPlus bekommen habe.