Vom Elefantenrüssel zum Roboterarm
Praktikum zum Thema Bionik
Sieben Schüler des Städtischen Gymnasiums Bad Laasphe haben sich zwei Wochen lang bei der Elkamet Kunststofftechnik GmbH intensiv mit dem Thema Bionik auseinandergesetzt und das Unternehmen dabei gut kennengelernt. Die Möglichkeit dazu hatten sie im Rahmen von PraktikumPlus, einer Kooperation von StudiumPlus am Campus Biedenkopf, drei Unternehmen und den Gymnasien in der Region. Vor Campusleiter Prof. Dr. Gerd Manthei, Vertretern von Elkamet und der Schule sowie interessierten Eltern stellten die sieben Praktikanten die Ergebnisse ihres PraktikumPlus vor, inklusive Vorführung der Roboter und einer filmischen Kurzdokumentation.
„Das Ziel ist, jungen Menschen Orientierung zu geben bei der Entscheidung, wie es nach der Schule für sie weitergehen könnte – egal ob Ausbildung oder Studium“, sagte Manthei. „Mit dem Projekt möchten wir Perspektiven aufzeigen und Interesse wecken“, ergänzte Michael Honndorf, Personalleiter bei Elkamet. Die sieben Schüler waren das „Pilotprojekt“ für PraktikumPlus, und das offenkundig mit großem Erfolg: „Ich hätte noch drei Wochen weitermachen können“, sagte Phil Eggert. „Das Praktikum hat unsere Erwartungen übertroffen – wir sind ganz intensiv betreut worden und es war spannend, an einem Projekt zusammen zu arbeiten“, erklärte Joschua Haas.
Fachkräftemangel begegnen
PraktikumPlus soll helfen, dem Fachkräftemangel in der Region zu begegnen und Schülern frühzeitig die Möglichkeiten aufzuzeigen, die sich ihnen bieten. „Mit ist es sehr wichtig, dass die Schüler erfahren, was für tolle Firmen wir vor der Haustür haben“, betonte Schulleiterin Corie Hahn. PraktikumPlus wird am Campus Biedenkopf erprobt und soll auch an den anderen Standorten von StudiumPlus umgesetzt werden. „Im nächsten Durchlauf im Januar können Schüler der Lahntalschule in Biedenkopf und des Gymnasiums Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe zwei Wochen Praktikum machen“, so Manthei. Die beteiligten Firmen sind Elkamet, Weber Maschinenbau und die Roth Werke, die jeweils bis zu zehn Plätze pro Firma anbieten.
Die sieben „Pilot-Praktikanten“ wurden bei Elkamet von Michael Schmidt betreut, Abteilungsleiter Produktivität und Effizienz. Thema des Praktikums war die Bionik, bei der es darum geht, Materialeigenschaften, Konstruktionen oder Prinzipien, die in der Natur zu finden sind, zum Vorbild für technische Entwicklungen zu nehmen. Das konnten die Elftklässler ganz konkret an selbst gebauten kleinen Robotern erproben – einer davon war dem Rüssel eines Elefanten nachempfunden, einer ahmt das Prinzip der Chamäleonzunge nach und einer bildet das Prinzip ab, nach dem ein Fisch sich fortbewegt. Außerdem konnten sie eine Maschine bauen, die einer Blüte nachempfunden ist und die sich durch Licht- und Tastsensoren gesteuert öffnet und schließt. Diese Blüte durften sie auch mit nach Hause nehmen. „Die Schüler waren alle mit Feuereifer dabei“, resümierte Schmidt.
Botschafter für pRAKTIKUMpLUS
Mit allen vier Robotern haben die Schüler Versuchsreihen gestartet, um herauszufinden, für was man sie einsetzen könnte. Darüber hinaus konnten sie das Unternehmen kennenlernen und besuchten außerdem eine Vorlesung bei StudiumPlus in Biedenkopf. „Wir haben sehr viel Neues gelernt“, sagte Aaron Gerhardt. Mika Weiß ergänzte: „Es war interessant zu sehen, wie viele Themenbereiche es in einem Unternehmen gibt – und was man alles in der Region machen kann.“ Für Schulleiterin Hahn war das Projekt ein voller Erfolg: „Ich bin sehr froh über die Möglichkeit für unsere Schüler, solche Einblicke in ein Unternehmen zu bekommen“, betonte sie. „Ihr seid jetzt unsere Botschafter an der Schule, die Werbung für PraktikumPlus machen können“, betonte Manthei – und angesichts der spürbaren Begeisterung der Jugendlichen werden sie das gewiss auch tun.