„Markt der Möglichkeiten“ erstmals in Neustadt

Schüler entdecken Berufschancen
200 Schülerinnen und Schüler und 30 Unternehmen trafen im Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt aufeinander. Den „Markt der Möglichkeiten“, hatte das Forum Kirchhain-Stadtallendorf von StudiumPlus, dem dualen Studienprogramm der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien – StudiumPlus e.V. (CCD) in Kooperation mit Schulen und Unternehmen der Region und mit Unterstützung der Politik vor Ort organisiert – unter Federführung von StudiumPlus-Mitarbeiterin Stefanie Kruppa. Dort konnten die Schüler der siebten bis zehnten Klassen Kontakte zu den Unternehmen knüpfen, deren Mitarbeiter mit Fragen löchern und auch schon ihre Fühler für Praktika und Bewerbungen ausstrecken.
Mit dem Format „Markt der Möglichkeiten“ hat das StudiumPlus-Forum bereits mehrfach in Kirchhain und Stadtallendorf Schüler und Unternehmen zusammengebracht. Nun fand er erstmals in Neustadt in Kooperation mit der Martin-von-Tours-Schule Neustadt und der Georg-Büchner-Schule Stadtallendorf statt.
stärkung des ländlichen Raums
„Wir nutzen hier die Chance, zu zeigen, wie vielseitig die Tätigkeiten als Automobilkaufmann sind und welche Entwicklungsmöglichkeiten es in diesem Beruf gibt“, sagte Stefanie Pieper vom Autopark Dippel in Neustadt. „Für uns ist der Markt der Möglichkeiten eine hervorragende Gelegenheit, unsere Bekanntheit bei den jungen Leuten zu steigern“, erklärte Vanessa Naumann, stellvertretende Ausbildungsleiterin für die gewerbliche Ausbildung bei Tenneco in Stadtallendorf. Das weltweit aktive Unternehmen bietet mehrere Ausbildungsberufe und auch die Möglichkeit, dual zu studieren.
Dass der „Markt der Möglichkeiten“ den Schülern aufzeigt, was für leistungsstarke Unternehmen es direkt vor der Haustür gibt, das hob auch Neustadts Bürgermeister Thomas Groll hervor: „Das ist ein wichtiges Signal zur Stärkung des ländlichen Raums.“ „Fragen Sie den Unternehmen Löcher in den Bauch!“, riet Prof. Dr. Gerd Manthei, Leiter des Forums Kirchhain-Stadtallendorf, den Jugendlichen. Der „Markt der Möglichkeiten“ sei ein Ort der Orientierung, an dem man viel darüber herausfinden könne, welcher Job zu einem passt.

Große Bandbreite an Unternehmen
Viele der Schüler hatten schon feste Ansprechpartner im Kultur- und Bürgerzentrum – in den Schulen wurden sie entsprechend vorbereitet, so dass viele von ihnen bereits mit Bewerbungsunterlagen zum „Markt der Möglichkeiten“ kamen. Die Bandbreite der Unternehmen, die bei der Berufsorientierungsmesse auf die Schüler trafen, war groß, vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum „Global Player“. „Wir machen durchweg positive Erfahrungen mit diesem Format“, sagte Rene Raabe, Mitarbeiterbetreuer bei der Firma Hoppe in Stadtallendorf. „Der direkte Kontakt ist besser als jedes Video und jede Anzeige.“ 16 Ausbildungsberufe bietet Hoppe, zwölf davon am Standort Stadtallendorf – wenn junge Leute diese auf der Messen kennenlernen, führt dies laut Raabe regelmäßig zu Praktika und Bewerbungen.
„Messen wie diese sind wichtig in Zeiten, in denen es immer schwieriger wird, geeigneten Nachwuchs zu finden“, betonte Yvonne Schmalenberg, Einstellungsberaterin bei der Bundespolizei. Der „Markt der Möglichkeiten“ gibt ihr die Gelegenheit, aufzuzeigen, welche Fähigkeiten und Stärken man für den Beruf haben sollte und wie vielseitig die Aufgabenbereiche sind. Ganz allgemein für den Maschinenbau werben möchte Sebastian Bingel, Leiter Elektrokonstruktion bei der Firma Hof aus Lohra: „Natürlich wollen wir auch uns selbst bekannter machen, aber wir werben auch für die Branche.“
stände zum Ausprobieren
Die Agentur für Arbeit war ebenso vor Ort wie die Talentscouts der Kreishandwerkerschaft Marburg, die 24 Ausbildungsberufe präsentierten und „echte“ Azubis als Ansprechpartner dabeihatten. Drei Stunden lang konnten die Schüler sich nicht nur umfassend informieren, an manchen Ständen konnten sie sich auch ausprobieren: Bei der Landeszahnärztekammer konnten sie an einem „Dummy“ testen, wie man einen Zahnabdruck macht, bei Team Construction aus Kirchhain durften sie eine Alarmanlage ausprobieren und bei dem Werkzeughersteller Wezag musste mit ruhiger Hand ein Grindwerkzeug konstruiert werden.
„Wir bekommen sehr positive Resonanz von den Schülern“, berichtete Selina Wendland, Lehrerin an der Martin-von-Tours-Schule und gemeinsam mit Tim Münstermann verantwortlich für die Berufsorientierung. „Hier können sie sehen, was ihnen alles offensteht – der Name der Messe ist Programm“, so Wendland. Auch Artur Kolarczyk, Stufenleiter an der Georg-Büchner-Schule, freute sich über den regen Austausch zwischen den Schülern und den Unternehmen. „In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass eine ganze Reihe unserer Schüler über diese Messen an einen Ausbildungsplatz in der Region gekommen ist.“

Das Forum Kirchhain-Stadtallendorf kooperiert mit sechs Kommunen im Osten des Landkreises Marburg-Biedenkopf: Kirchhain, Stadtallendorf, Neustadt, Rauschenberg, Amöneburg und Wohratal. Hinter dem Forum stehen außerdem der Landkreis Marburg-Biedenkopf und die IHK Kassel-Marburg. Im Beirat des Forums sitzen unter anderem Vertreter von Unternehmen, Schulen, Kommunen, IHK, Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaft, Staatlichem Schulamt, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf und Arbeitgeberverband Nordhessen.