Keine Angst vor technischen Berufen

Eine Gruppe von Personen steht vor einer Präsentationswand.
Prof Dr. Jens Minnert (3. v. r.) und Uwe Hainbach (2. v. l.) begrüßten die Hessen-Technikantinnen zusammen mit Karen Hofmann (r.) Dieter Bortnikow (3. v. l.) und Nadja Groh (l.) vom StudiumPlus-Team.

Technikantinnen informieren sich bei StudiumPlus

Orientierung geben und die Angst vor technischen Berufen nehmen – das ist Ziel des „Hessen-Technikums“. Das Programm bietet Schulabsolventinnen mit Abitur die Möglichkeit, innerhalb eines halben Jahres Praktika in zwei verschiedenen Unternehmen zu machen und außerdem an einer Hochschule die MINT-Fächer – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – kennenzulernen. Denn nach wie vor findet man in den technischen Studiengängen sehr viel weniger Frauen als Männer. Auch StudiumPlus setzt sich dafür ein, dass sich dies ändert und bietet den Technikantinnen der Technischen Hochschule Mittelhessen stets die Möglichkeit, sich über das duale Studium mit all seinen Möglichkeiten und Chancen zu informieren.

Die Technikantinnen kommen unter anderem aus Wetzlar, Waldsolms, Laubach und Gießen. Vom Hessen-Technikum erhoffen sie sich Impulse für ihre Entscheidung, ob sie eine Ausbildung machen oder studieren wollen – und in welche Richtung es dabei gehen soll. „Ich wusste schon immer, dass ich keinen Bürojob will, sagte Anna Dörrich beim Besuch am Campus Wetzlar. Sie könne sich gut vorstellen, Bauingenieurin oder Architektin zu werden. Hannah Rösner hatte Informatik als Leistungskurs und möchte auch etwas in dieser Richtung  machen. Für Linda Wilhelm ist es schon klar, dass sie im Bereich der Naturwissenschaft und Technik arbeiten will – sie sei froh, Einblicke in verschiedene Bereiche zu bekommen. Und Stella Kiy erzählte, dass sie eigentlich gar nicht so gut in den naturwissenschaftlichen Fächern sei, sich aber dennoch für das Berufsfeld interessiere.

Großes  Potential

„Lasen Sie sich nicht entmutigen“, sagte der Leitende Direktor von StudiumPlus, Prof. Dr. Jens Minnert. „Es kommt nicht unbedingt auf die Schulnoten an, oft fällt einem das Verständnis viel leichter, wenn man weiß, wofür man etwas lernt“ – so wie es bei StudiumPlus der Fall ist, wo die Studierenden das in der Theorie Gelernte in den Praxisphasen direkt im Unternehmen umsetzen. „Es gibt viel zu wenige Frauen in den technischen Studiengängen“, bedauerte Minnert, „dabei gehören diese unter unseren Studierenden oft zu den besten.“

Mehr Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen wünschte sich auch Uwe Hainbach. Der Vorstandsvorsitzende des CompetenceCenters Duale Hochschulstudien (CCD) sprach im Namen der über 1.000 Partnerunternehmen von StudiumPlus, deren Trägerverein das CCD ist. „In meinem ganzen Berufsleben habe ich nur eine einzige Bewerbung einer Frau auf eine hochqualifizierte technische Stelle bekommen“, berichtete er. Dabei sei er davon überzeugt, dass junge Frauen ein großes Potenzial für diese Berufe haben. Es sei im Sinne der Unternehmen, dieses Potenzial zu heben, war er sich mit Minnert einig – dabei komme es nicht darauf an, ob die jungen Frauen eine Ausbildung machen oder studieren.

Das Hessen-Technikum sei eine gute Möglichkeit, Kontakt zu einem Unternehmen zu knüpfen, so Hainbach. Oft ergebe sich daraus auch ein Studium bei StudiumPlus, denn viele der Unternehmen, die die Praktika anbieten, seien auch Partnerunternehmen. In den Unternehmen, wo sie aktuell ihr erstes Praktikum absolvieren, fühlen sich die Technikantinnen gut aufgehoben – alle bekommen eigene kleine Projekte, erhalten viele verschiedene Einblicke und können sich aktiv einbringen.

Zwei Frauen schauen sich einen Roboter an.
Die Technikantinnen besuchten auch das Smart Teaching Lab von StudiumPlus.

Mini-Vorlesung über Statistik

Prof. Dr. Jens Minnert bot den Technikantinnen eine Mini-Vorlesung zum Thema Statik, bei der die jungen Frauen einen ersten Eindruck von der Praxisbezogenheit von StudiumPlus bekommen konnten. Einen Einblick in die gute Ausstattung von StudiumPlus in Bezug auf digitale Entwicklungen erhielten sie dann im Smart-Teaching Lab, wo sie den Robotern  „Pepper“ und „Nao“ begegneten, Active Board und 3D-Brille ausprobieren konnten und sich unter anderem über 3D-Druck und digital gesteuerte Robotergreifarme informierten. Anschließend besuchten sie eine Vorlesung zum Thema Elektrotechnik bei Prof. Dr. Ulrich.  Birkel.

Informationen bekamen die Technikantinnen auch zu den unterschiedlichen Bachelor-Studiengängen. StudiumPlus hat aktuell über 1.800 Studierende und über 500 Dozierende viele davon aus der Praxis. Um studieren zu können, benötigt man einen Studienvertrag mit einem Partnerunternehmen. Das Studium ist in Theorie- und Praxisphasen unterteilt, die Studierenden erhalten vom Unternehmen während des gesamten Studiums eine Vergütung. Nähere Informationen und eine Übersicht über freie Studienplätze gibt es unter www.studiumplus.de.

Ein Mann hält eine Präsentation vor einer Gruppe von Menschen.
Prof. Dr. Jens Minnert bot den Technikantinnen spontan eine Mini-Vorlesung zum Thema Statik.