Digitale Tafeln verbessern den Workflow
Dominik Bender hat bei Volkswagen ein spannendes Praxisprojekt umgesetzt
Von der „Zettelwirtschaft“ zu einer digitalen Teamtafel mit vielen Möglichkeiten – das Praxisprojekt von Dominik Bender sorgt für eine bedeutende Umstellung bei der Volkswagen AG in Baunatal. Der 21-Jährige studiert Betriebswirtschaft in der Fachrichtung Wirtschaftsinformatik bei StudiumPlus am Campus in Bad Wildungen und hat mit seinem Partnerunternehmen Volkswagen direkt nach dem Fachabitur sein duales Studium begonnen. Mit seinem Praxisprojekt hat er dazu beigetragen, die Digitalisierung in dem Unternehmen voranzutreiben. Das Werk in Baunatal ist mit 16.500 Mitarbeitern das zweitgrößte VW-Werk und der größte Arbeitgeber in Nordhessen. Bei der digitalen Teamtafel handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Bereiche Standortoptimierung Kassel, der Gießerei, der Logistik und des Fertigungsbereichs Getriebe- und Antriebssysteme, in diesem wurde die digitale Team-Tafel entwickelt und Dominik Bender wirkte daran mit.
Betreut wurde er dabei im Unternehmen von Jan-Patrick Schmitt, Unterabteilungsleiter der Shopfloor IT im Fachbereich Getriebe und Antriebssysteme. „An einer Montagelinie in der Produktion gibt es mehrere Abschnitte mit jeweils einem Team“, erläutert er. Und jedes Team hat eine Team-Tafel – eine Tafel aus Metall, auf der Zettel mit verschiedenen Daten befestigt sind. Beispielsweise Produktionszahlen und -ziele oder Optimierungsmaßnahmen, alles ganz klassisch festgehalten mit Zettel und Papier.
Positives Feedback
Und genau das sollte sich ändern. Ziel des Projektes von Dominik Bender war die Digitalisierung dieser Tafel, so dass die Zettel überflüssig werden und Daten besser gesichert, abgerufen und verknüpft werden können. „Ich habe dieses Projekt von der Stunde null an begleitet“, sagt Bender, „und habe es dann zusammen mit meinen Kollegen aus der Shopfloor IT von Anfang bis Ende begleitet.“
Ganz wichtig sei dabei gewesen, die Teams aus der Produktion von Anfang an in die Entwicklung mit einzubinden und den Mitarbeitern nicht ein fertiges Produkt vor die Nase zu setzen. Entwickelt wurde ein Prototyp, ein sogenannter MVP (Minimum Viable Product), der dann in Pilotbereichen zum Einsatz kam. „Dann wurde das Feedback der Teammitglieder aufgenommen und floss in die weiteren schrittweisen Entwicklungszyklen ein“, berichtet Schmitt. „Es war unser Ziel, ganz nah an denen zu sein, die die Tafel am Ende nutzen.“
Die Inhalte, die erfasst werden, sind exakt die gleichen wie zuvor, selbst die Optik ist nahezu unverändert. „Das erleichtert die Umstellung“, so Schmitt. Das Feedback sei sehr positiv gewesen, sagt Dominik Bender. Aus den Teams seien auch noch Anregungen gekommen, wie die digitale Tafel beispielsweise durch weitere Filterfunktionen noch effektiver nutzbar werden kann. „Es kam die Rückmeldung, dass die Tafel die Arbeit erleichtert, dass man weniger Zeit braucht und die Fehlersuche einfacher ist. “Denn nun werden keine Zettel mehr geschrieben, die irgendwann weg sind, sondern alle Daten werden gespeichert und können jederzeit abgerufen, skaliert und verglichen werden.
Projekt mit Wirkung
Dieses Praxisprojekt ist ein gutes Beispiel, wie man Digitalisierung in einem Industriebetrieb umsetzen kann“, sagt Prof. Dr. Michael Guckert, der Dominik Bender von Hochschulseite im Unternehmen betreut hat. „Ein im Grunde sehr einfacher Ansatz eröffnet in der Praxis völlig neue Möglichkeiten.“ Mit der digitalen Tafel werden nicht nur Informationen dauerhaft gesammelt, sondern auch viele nützliche Funktionen und Analysemöglichkeiten angeboten, um neue Informationen zu gewinnen. „Wir sind stolz, dass solche Projekte, die eine große Auswirkung auf die Abläufe in einem Unternehmen haben, bei StudiumPlus entstehen!“
Stolz ist auch Dominik Bender, dass der Prototyp der digitalen Tafel nun auch überall im Volkswagenstandort Kassel zum Einsatz kommen wird und sein Praxisprojekt so eine wirklich große Reichweite bekommt. In dem Werk werden über drei Millionen Getriebe und E-Antriebe sowie rund 2,5 Millionen Abgasanlagen jährlich gefertigt. „Auch meine Projekte in den vorigen Praxisphasen im Unternehmen wurden in der Realität umgesetzt“, berichtet er – aber dieses Projekt hat die größten Auswirkungen im Unternehmen. Kein Wunder, dass der 21-Jährige gerne auch künftig in diesem Bereich arbeiten möchte.